Ende Juni 2019 findet die Biochar & Bioenergy 2019 conference im US-Bundesstaat Colorado statt. Ein durchaus angemessener Ort, denn 2017 hat das Parlament diese Bundesstaats ein Gesetz verabschiedet, das als Förderung von Biokohle verstanden werden kann. (Meldung auf deutsch bei AgroKarbo.Info).
Hierzulande ist Colorado eher wegen seiner liberalen Haltung zu Cannabis bekannt, was zu einem Boom in der Wirtschaft geführt hat.
Allerdings wird das kein Thema bei der Konferenz, die an der »Colorado State University« stattfindet, sein. Dort ist sogar jegliche Forschung zum Thema Cannabis Marihuana untersagt.
Dennoch ist es interessant, welche Berührungspunkte es zwischen Biokohle und Hanf, der ja auch als Faser- oder Energiepflanze (Nutzhanf) angebaut wird und dann einen unbedenklichen THC-Gehalt aufweist, gibt. Es gibt 52 von der EU zertifizierte Hanfsorten nur einen sehr geringen Anteil von Tetrahydrocannabinol (weniger als 0,2 % THC) enthalten und nicht zur Erzeugung von Haschisch und Marihuana geeignet sind. In Bayern werden vom Technologie- und Förderzentrums (TFZ) in Straubing verschiedene »Alternative Energiepflanzen« im Feldversuch geprüft. Auch für Biogasanlagen wurde Hanf eine Alternative zum verfemten Mais ins Auge gefasst.
Das ATB in Potsdam Bornim forscht seit mehr als 20 Jahren an der Wertschöpfungskette Hanf und spricht von einem »Multitalent Hanf«. Es wäre noch zu klären, ob das mit anderen Aktivitäten des ATB zur Karbonisierung vernetzt ist.
Wie nicht anders zu erwarten, kann sich Biokohle als hilfreich erwiesen, worüber der Branchendienst Marijuana Venture berichtet hat. Inzwischen kann man Substrate für Cannabis mit Biokohle in Online-Shops ordern, wie eine »CannGrow – Premium Cannabis Soil Mix – with Biochar«, die gute Bewertungen bekommen hat. Auch »Kootenay Biological Soils & Boogie Brew« in Kanada hat ein »Veg Top Dress« mit Biokohle im Angebot. Die Branchenplattform The Hemp sieht in dem Beitrag »Bringing back biochar« in der Ausgabe vom September 2019 sogar Parallelen zwischen Biokohle und Hanf als rasch expandierende Wirtschaftszweige mit Querverbindungen.
In dem Beitrag kommen verschiedene Hersteller von Biokohle (Rowdy Yeatts von High Plains Biochar in Laramie, Wyoming und James Gaspard, von Biochar Now) in Berthoud, Colorado) zu Wort und die Fotos zeigen die Technik, wie in dort Biokohle hergestellt wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Verbindung zwischen Biokohle und Hanf intensiver werden, denn der Hanfanbau braucht nicht nur Biokohle im Substrat, sondern liefert auch Ernterückstände zur Verkohlung.
Aber das alles steht bei der Konferenz in Colorado nicht auf der Tagesordnung.
Die Konferenz will ein Brücke zwischen Wissenschaft, Industrie , Praktikern und der Politik bauen. Sponsoren sind die »US Biochar Initiative« USBI und das »Bioenergy Alliance Network of the Rockies« (BANR)
Themen sind
- Forest health & biomass mapping (Waldgesundheit und Biomasse Kartierung)
- Wood harvest & feedstock production systems (Holzernte und Aufbereitung des Rohmaterials)
- Thermochemical conversion & biochar production technologies« (Thermochemische Konversion und Biokohle Produktions Technologien
- Biochar in agriculture, horticulture, and urban landscapes (Biokohle in Landwirtschaft, Gartenbu und städtischen Landschaften)
- Biochar for environmental remediation & forestry (Biokohle für Umweltsanierung und Waldwirtschaft)
- Bio-carbon as feedstock for other bio-based products (Biokohle als Rohstoff für andere bio-basierte Produkte)
- Biomass and biochar health & safety issues (Biomasse und Biokohle: Gesundheit und Sicherheit)
- Sustainability, life cycle assessment, economic and policy analysis (Nachhaltigkeit, LCA, Wirtschaft und Politik)
Zu diesen Themenbereichen könnten ab sofort Vorträge und Poster eingereicht werden.
Die Konferenz findet der Stadt Fort Collins im »Lory Student Center« auf dem Campus der »Colorado State University« statt Es ist ein kleine Stadt zu Füssen der Rocky Mountains ein wenig nördlich von Denver. Fort Collins wird wegen seiner umfangreichen Möglichkeiten für alle Art von Aktivitäten im Freien geschätzt und hat den Platin-Status einer »Bicycle Friendly Community« in Verbindung mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen. Der Rocky Mountain National Park ist leicht zu erreichen.
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