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Kohle (ανϑραξ, carbo). Es ist hierbei zwischen Holz-K. und Stein-K. (Braun-K., Stein-K. Anthrazit) zu unterscheiden. In der alltäglichen Rede können wir das einfache Wort K. brauchen und dennoch die eine oder andere Sorte meinen. Daß kein Mißverständnis entsteht, beruht darauf, daß sich die nähere Bestimmung aus dem Zusammenhang bzw. aus der Situation ergibt. So ist es auch im Altertume gewesen. Es fehlte da natürlich nicht an sprachlichen Mitteln, um die beiden Sorten auseinanderzuhalten. Leider wissen wir aber nicht, wie die gewöhnlichen Termini in diesem Falle genau lauteten.
Wie der Ausdruck schon an und für sich nahe legt, wird Holz-K. aus Holz, und zwar durch Erhitzung bei Abschluß der Luft dargestellt. Das geschieht, wenn wir einerseits ganz primitive und andererseits ganz moderne Einrichtungen ans dem Spiele lassen, in sog. Meilern.
Was ist ein Meiler? An der Hand vom Bach der Erfindungen III (1873) 342ff. setze ich eine kurze Beschreibung her. Der Boden, worauf der Meiler stehen soll, wird zunächst gereinigt und geebnet Der Kohler schlägt dann einen starken Pfahl, den Quandelpfahl, in die Mitte des Platzes, der die Höhe des beabsichtigten Meilers hat. Um denselben bindet er dürres Reisholz als Material zum Anzünden. Statt eines einzigen Pfahles wird auch eine schmale Pyramide von drei Pfählen errichtet, die das Reisholz in der Mitte haben. Dicht rings um das Reisholz stellt der Köhler einen Kreis von mannslangen Holzstücken, um diesen Kreis einen neuen und so fort. Damit der Brand gelingt, müssen die Scheite möglichst dicht gesetzt werden. Die Baumstämme sind deshalb schon vorher von vorstehenden Ästen befreit und in Scheite gespalten worden. Der Meiler hat zwei oder mehr solche Etagen. Indem die Scheite das dicke Ende nach unten haben und außerdem nach innen etwas geneigt stehen, erhält der Meiler eine regelmäßige halbkugelige Gestalt. Auf die äußerste Scheitlage kommt eine Decke von Fichten- und Tannenreisig und darauf eine Lage festgeschlagener Erde. Das Quandelholz wird von unten angezündet. Zu diesem Zweck ist eine Gasse am Boden des Meilers offen geblieben. Durch sie steckt man mit Hilfe einer Stange brennende Birkenrinde oder Kienspäne hinein. Das dürre Quandelholz brennt rasch aus und entzündet die nächstliegenden Scheite. Der Köhler hat nun die Glut aufmerksam zu regeln. Er sticht zunächst Löcher in die oberen Teile der Decke, stopft sie, wenn der Brand zu ihnen gelangt ist, dann wieder zu und sticht tiefer neue ein, bis der Meiler bis zum Grunde verkohlt ist. Die Glut wird zum Schluß durch aufgeworfene Erde erstickt.
Das jetzt beschriebene Verfahren ist indessen nicht das einzige. Warum ich eben dies gewählt habe, wird sich sogleich ergeben. Wer eine zusammenfassende Übersicht über die verschiedenen Methoden der Köhlerei in Deutschland und Österreich wünscht, findet sie z. B. bei Gayer Forstbenutzung9 (1903) 431ff. Das Meilerverfahren ist keine Erfindung der Germanen. Aller Wahrscheinlichkeit nach haben sie es von den Römern übernommen, ebenso wie das Eisen, bei dessen Gewinnung und Bearbeitung die Holz-K. vor allem zur Anwendung kommt. Das Wort Meiler wird allgemein für eine fremde Entlehnung gehalten und meistens, was aber nicht eben plausibel klingt, auf lat. miliarum ,ein Tausend‘ zurückgeführt. Diesen Ursprung hat sicher eine andere der germanischen Bezeichnungen für Meiler: holl. mijt (vgl. nd. mite ,Heuschober‘) stammt von lat. meta ,kegelförmiger Haufe, Heuschober‘.
Zu der obigen Beschreibung eines Meilers stimmen vorzüglich die Angaben, die uns bei den klassischen Autoren begegnen.
Erstens Theophr. h. pl. Y 9, 4 τέμνονοι δε και ζητovotv εις τάς αν&ραχιας τα εί’ξέα και τα λεία ‚ δεϊ γαρ ώς πυκνότατα οννϋεϊναι προς την χατάπνιξιν. οταν 6ε περιαλείψωσι, την κάμινον έξάπτονοι -ταρά μέρος παραχεντονντες όβελίακοις. Ich übersetze: »Man spaltet das Holz und sucht die geraden und astlosen Scheite für die Meiler aus. Denn zum Schwelen muß man die Scheite so dicht wie möglich nebeneinander stellen. Nachdem man die zusammengebrachten Scheite verschmiert hat, setzt man den Meiler Teil für Teil in Brand, indem man mit Spießen Löcher von der Seite sticht«
Theophrast bietet hier zwei Worte für Meiler: άνξραχιά ,Kohlenhaufen (das auf das Resultat geht und χάμινος ,OfenS das eigentlich die Decke bezeichnet, insofern sie dieselbe Funktion hat wie ein Ofen. Im Texte setze ich das Komma hinter περιαλείψωοι und nicht hinter κάμινον, denn erst nach der Verschmierung steht ein Ofen da. Wegen άν&ρακιά vgl. d.-hess. das kohle, kohlenhaufen »Kohlenmeiler‘, russ. ugolinja, ugolinuja kúca Kohlenmeiler‘, von ügoli Kohle‘ kúca ,Haufe‘. Wegen κάμινος vgl. ngr. χαρβοννοχάμινον ξνλο- κάμινον »Kohlenmeiler*.
Zweitens Theophr. h. pl. IX 3,1 ζην δε πίτταν καίονοι (sc. οί π ε ol Μακεδονίαν) τόνδε τον τρόπον όταν κατασκενάσωσιν ομαλή τόπον ώστερ αλω ποίή~ οαντες εχονοαν εις τό μέαον ουρροην καϊ ταύτην εδαφίοωοι, καταοχίοαντες τους κορμονς σνντν&έασι παραπλησίαν αννϋ·εοιν της των άν&ρακενόντων πλην ονκ εμβοϋ’ρον άλλα τάς οχίζας όρ&άς προς άλλήλας ώοτε λαμβάνειν νψος α’ιεί κατα πλή&ος …. ανν- Μέντες ουν αντην όντως και καταοκεπάααντες νλγ] γήν έτιιβαλόντες κατακρνπτονοιν οπως μηδαμώς διαλάμψΐ} τό πνρ νφάπτονοι δε κατά τήν ύπολειπομένην δίοδον.
Ich ubersetze: ,Man brennt in Makedonien Teer auf folgende Weise. Man richtet einen Platz gleichmäßig zu, macht ihn wie eine Tenne, die einen Zusammenfluß (nämlich des Teers) in die Mitte gestattet, und schlägt die Tenne fest. Man spaltet sodann die Kienklötze und baut einen Meiler ähnlicher Art wie bei dem K.-Brennen, aber nicht mit Schacht (d. i. Quandel), sondern mit den Scheiten aufrecht nebeneinandergestellt, so daß der Meiler immer Haufe für Haufe (d. i. Etage für Etage) in die Höhe schießt. Nach diesem Bau deekt man den Meiler mit einer Decke von Reisig und darauf geschlagener Erde, so daß das Feuer keineswegs herausschlagen kann. Man zündet den Meiler von unten in der offengelassenen Gasse an‘.
Theophrast nennt den Meiler hier eine Zusammenstellung (οννΰεοις). Er besteht aus mehreren übereinandergelegten Haufen (πλή&η), also aus mehreren Etagen. Dem deutschen Wort Stoß, das laut Gayer der technische Terminus ist, liegt eine ähnliche Anschauung zugrunde. Die Höhe des Meilers, die Theophrast auf 50 bis 60 Ellen angibt, läßt auf eine beträchtliche Anzahl von Etagen schließen. Der Teermeiler ist im Bau dem K.-Meiler ähnlich, weicht aber in zwei Stücken, die indessen verschiedene Seiten einer und derselben Sache sind, von ihm ab. Erstens: der letztere hat inwendig einen vertikalen Schacht oder Quandel (βόϋρος), der erstere aber nicht. Zweitens: bei dem ersteren stehen die Scheite aufrecht nebeneinander, bei dem letzteren aber alle nach dem pyramidenförmigen Quandel zu geneigt. Anläßlich des Quandels möchte ich hervorheben, daß die Gasse (δίοδος), worin das Anzünden geschieht, sich am Boden horizontal von dem Rande zu der Mitte erstreckt und bei dem Bau des Meilers offen geblieben ist. Auf die Beschreibung Theophrasts paßt ausgezeichnet die Abbildung eines russischen Teermeilers in drei Etagen, die man findet bei Rejmers Om kolning och tjärufabrikation (Stockholm 1868) 16.
Soviel ich urteilen kann, ist dem fraglichen Texte bisher kein rechtes Verständnis zuteil geworden. So übersetzt Lenz Botanik 376 εμβοΦρος durch »nur nicht so hohl« Blümner Technologie II 351 Ν. 8 bezeichnet das als sicher falsch, gesteht aber selbst nicht zu wissen, was mit dem Ausdruck gemeint ist.
Drittens Plin. n. h. XVI 23 aeervi consertis taleis recentibus luto caminantur, accensa strue contis pungitur durescens calyx atque ita sudorem emittit. Ich übersetze: »Die Haufen (nämlich insofern sie je eine Etage bilden) bekommen eine Decke, die aus einer Verbindung von frischen Reisern mit lehmhaltiger Erde besteht; nach dem Anzünden des Meilers werden mit Stangen Löcher in die erhärtende Decke gestochen und sie läßt auf diese Weise den Schweiß (nämlich des Meilers) hervor.‘
Bei Plinius heißt der Meiler strues ,Haufen‘, was in gr. ούνϋεοις sein Gegenstück hat. Vgl. ital muechio ,Haufen‘ und ,Kohlenmeiler*, franz. meule ,Schober‘ und Kohlenmeiler‘. Das Verbum caminantur setzt caminus ,Ofen‘ als eine andere Benennung voraus. Vgl. span. horno ,Ofen‘ de carbones, port. forno ,Ofen‘ de facer carvão. Auf den ersten Blick hin nimmt sich der Plural acervi, der alsbald durch den Singular strues wieder aufgenommen wird, ein wenig eigentümlich aus. Man dürfte aber nur an den Teermeiler des Theophrast zu erinnern brauchen, und die Übereinstimmung mit den von ihm erwähnten Haufen (πλήδη) muß sofort in die Augen springen. Der K.-Meiler (strues) hat demnach hier mehrere Etagen (acervi). Wie viele erfahren wir leider nicht. Die Worte consertis taleis luto sind auf die Konstruktion consero taleas luto zurückzuführen. Der Ausdruck des Plinius beruht also darauf, daß ihm ein Durchschnitt der Decke vorschwebt. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient der Schluß des fraglichen Passus: durch die gestochenen Rauchlöcher soll der Schweiß hervordringen. Wie man z B. bei Rejmers 11 sehen kann, sagen die modernen Köhler, daß der Meiler schwitzt, wenn die Decke feucht wird, was schon im Anfang des K.-Brennens eintrifft. Sie stechen Löcher in die Decke erst, wenn diese hiernach trocken und hart geworden ist. Da das Schwitzen eine sehr charakteristische Erscheinung ist, dürfte man sich die Vermutung erlauben können, daß Plinius das Meilerverfahren aus eigener Anschauung nicht kennt, sondern eine schriftliche Quelle ohne gehörige Achtsamkeit benutzt.
Es begegnen hier zwei griechische Lehnwörter: caminus und calyx. Das letztere tritt in einer Bedeutung auf, die man im Griechischen freilich nicht belegen kann, aber da, wenigstens für die ältere Zeit, voraussetzen muß. Alles dürfte dafür sprechen, daß die Entlehnung sich nicht auf die sprachliche Seite beschränkt. Wenn man von der sog. Rennarbeit absieht, kann Eisen ohne Holz-K. nicht dargestellt werden. Die älteste & Geschichte dieses Metalls bleibt aber noch in Dunkel gehüllt. Es ist unter diesen Umständen begreiflich, daß wir nicht sagen können, woher der K.-Meiler in letzter Reihe stammt.
Theophr. h. pl. V 9, 1 stellt die Forderung an eine gute K, daß sie hart sein soll, so daß sie lange dauert und große Brennkraft hat. Diese Eigenschaften leitet er ans der Dichte des gebrannten Holzes her, die ihrerseits von der Art, dem Alter und dem Standort der verwendeten Bäume bedingt wird. Eine sehr gute K. liefern der Mehlbeerbaum (αρ/α), die Eiche (dev?) und der Erdbeerbaum (χόμαρος). Es sind ferner junge Exemplare den alten vorzuziehen und die, welche in ihrem Mittelalter stehen, besonders zu empfehlen. Geeigneter werden sie endlich in sonnigen, trockenen und nördlichen Gegenden als in denjenigen entgegengesetzter Beschaffenheit. Wenn von den genannten Baumarten abgesehen wird, so gilt das alles bis auf eine Ausnahme noch heute: die Rolle, die der Standort spielt, ist Gegenstand verschiedener Meinungen. Vgl. Gayer 42ff. 445f. Als weich, aber wie aus dem Zusammenhang erhellt, noch gut, bezeichnet Theophr. h. pl. V 9, 2 die K. vom Walnußbaum (καρνα) und Kiefer (πίτνς). Unsere Praxis macht keinen solchen Unterschied zwischen hart und weich, sondern nennt alle gute K. hart. Es wäre natürlich von großem Interesse, zu kennen, wie es sich mit der Dichte in dieser und in der vorigen Gruppe verhält. Aber soviel ich weiß, liegen keine Analysen für die fraglichen griechischen Bäume vor. Theophr. h. pl. III 8, 7 erkennt eine schlechte K. daran, daß sie unter Hüpfen und Funkensprühen verbrennt — also ganz wie bei uns, vgl. Gayer 446 — und man bekommt sie nach ihm h. pl. III 8, 5. 7, vgl. 0 Plin. n. h. XVI 23 von gewissen Eichenarten wie Traubeneiche (πλατύφυλλος) und der Zerreiche (ιάλίφλοιος).
Theophr. de igne 37 berichtet, daß man eine Preß-K. (ανΰ’ραξ οτιπχός) herstellte und dadurch eine größere Brennkraft erhielt. Wir müssen hierbei voraussetzen, daß vor der Pressung die Holz-K. in Pulverform gebracht und ihr ein Bindemittel — ungewiß welches — beigemischt wurde.
Die Verwendung, welche die Holz-K. im Altertum fand, war eine ebenso vielfache und wenigstens zum Teil dieselbe wie heute.
Theophrast sagt h. pl. V 9, 2 προς ενια γαρ ζητονοι τονς μαλακούς οίον εν τοις σιδηοείοις τους της καρνας της ευβοϊκής, οταν ήδη κεκανμένος καϊ εν τοις άργνρείοις τονς πιτνινονς‘ χρώνται δε και αϊ τέχναι τούτοις. Weiche Κ. wurde in den Eisenhütten, Silberhütten und in anderen Gewerben benutzt. Statt al τέχναι hat man nämlich zu lesen ättai τέχναι, was paläographisch eine sehr leichte Änderung ist. Nach V 9, 1 diente nun die harte K. in den Silberhütten zur ersten Schmelzung. Das Silbererz wurde also erst mit harter und dann mit weicher K. behandelt. Mehlbeerbaum, Erdbeerbaum, Eiche und Kiefer waren in Griechenland heimisch. Es gab auch Silbergruben im Lande, vor allem im Lauriongebirge in Attika. Bei dem Eisen wird die fragliche Prozedur ausdrücklich als die zweite bezeichnet Sie geschieht mit der weichen Kohle von dem eaböischen, also einheimischen Walnußbaum. Die erste findet man erwähnt in den Worten δταψ ήδη χεκανμένος jj 8c. 6 σίδηρος. Was man hierunter zu verstehen hat, dürfte sich aus der Analogie mit dem Silber ergeben. Und es heißt nun h. pL IV 8, 5 jfj ££]g (sc. τον οάριος) de oi σιδηρουργοί χρωνχαι * xov γαρ δτϋραχα ποιεϊ χρηστόν δια το οκληρον βϊναι τό ξύΐον, VgL Plin.
η. h. ΧΠΤ 128, wo der Name nicht βατ», sonder
saripha lautet Allem Anschein nach wurde das Eisenerz zuerst mit der harten K. von der Wurzel des Sari geröstet. Nach Theophrast ist die Saripflanze auf Ägypten beschränkt. Soviel ich sehe, lassen sich diese Verhältnisse nnr dadurch erklären, daß die Griechen zur Zeit des Theophrast geröstetes Eisen nicht darstellten, sondern von auswärts bezogen. Diodor. „V 13 berichtet, daß man auf Elba das Eisenerz vor der Ausfuhr röstete. Das Rösten (xaUtv) war mit einer Art Schmelzen (τήχειν) verbunden, wodurch schwammähnliche Stücke mäßiger Größe entstanden. Ägypten und Elba waren natürlich nicht die einzigen Orte, von wo geröstetes Eisen den Griechen zukommen konnte. Das rechte Licht fällt dann auf eine eigentümliche Tatsache. Ich meine die, daß die griechischen Schriftsteller von einheimischer Eisengewinnung schweigen. Aber mit einer einzigen Ausnahme, die indessen bezeichnend genug ist: nachdem Strab. X 1, 9 von den Eisen- und Kupferbergwerken auf Euboia einer älteren Zeit gehört. Der Grund kann kaum ein anderer sein als der, daß der Preis der Einfuhrware sich niedriger stellte.
Von den Schmieden berichtet Theophr. h. nl,
zogen, und h. pl. III 8, 7, daß sie sogar die statis hat wohl keinen anderen Zweck, als die
schlechte nicht verschmähten. In den beiden Fällen gibt er als Grund an, daß die K. verlischt sobald das Blasen aufhört, und so wenig verbraucht wird. Braun-K. bei den Schmieden wird unten zur Sprache kommen.
In der chemischen Technik, wie sie von P. Leid. X, P. Holm, und Aich. gr. vertreten wird, findet man für einige Prozeduren Holz-K. vorgeschrieben. Von einem gewissen Interesse sind 40 zufälligen Notbehelf gelten.hierbei zwei Stellen: P. Holm, ζ 15 εψε μαλακοΐς Ans der Medizin begnüge ich mich zu nennen άν&ραξι ,koche auf weichen Kohlen‘ und Aich ’setze über mittelkräftige Kohlen‘ 1.
Diese Stellen liefern den Beweis, daß der Unterschied, den Theophrast, wie wir soeben sahen, zwischen harter, weicher und schlechter K. macht, von der gewerblichen Praxis stammt.
Bei dem Bau des großen Artemistempels in Ephesos wurde nach Diog. Laert. II 9, 103 dem 50 16 οϋς (sc. ΜΟονς) δέ χαλονοιν εν&νς αν&ραχας als Fundament eine Schicht von Holz-K. untergelegt. όουττοαένων δια την
Das geschah auf den Rat des Theodoros von Samos, der die Ansicht hegte, daß die K. ihre Holzsubstanz verloren hätte und deshalb eine feste, der Feuchtigkeit unzugängliche Masse bildete. Plin. n. h. XXXVI 95 erwähnt zu unterst festgestampfte K. und darüber, was eigentümlich klingt, noch Vließe. Die Ausgrabungen haben insofern diese Angaben nicht bestätigt, als keine Spuren weder von Holz-K. noch von Vließen getroffen worden sind. Siehe oben Bd. V S. 2807.
Vitr. ΠΙ 4, 2 (vgl. Augustin. civ. Dei XXI 4) empfiehlt, die Zwischenräume zwischen den Pfählen, die an sumpfigen Plätzen die Grundmauern tragen sollten, durch Holz-K. auszufüllen.
Ein berühmtes Beispiel dieser Bauart ist Ravenna, worüber Vitr. Π 9, 11. Ein Estrich, der nach griechischer Art für finden sich in Ligurien an denselben Stellen wie
Geziertheit der betreffenden Maler ins rechte Licht zu setzen. Aus Horat. sat. II 7, 98 folgt, daß K. zu Zeichnungen benutzt wurde. Die K. dürfte dabei die Gestalt von Stiften gehabt haben, deren Herstellung auf dieselbe Weise wie heute aller Wahrscheinlichkeit nach geschah. Denn die K., womit Apelles nach der berühmten Anekdote Plin. XXXV 89 zeichnete, darf billig für einen
Plin. n. h. XXVI 118, wo K. gegen Karbunkel
, 27 τίΰει υπό (lies υπέρ) μέσων χαρβώνων
10im Winter zu benutzende Speisezimmer gefertigt wurde, bestand laut Vitr. VII 4, 5 aus drei Schichten und die mittlere ihrerseits aus herbeigeschafften und dicht gestampften K. (congestis et spiese calcatis earbonibus). Blümner III 166 redet von einer .Schicht kleingemachter undreichlich mit Kalk vermischter Kohlen‘. Wie er zu dieser Auffassung gekommen ist, weiß ich nicht.
Holz-K. diente zur Heizung nicht nur in Wohnhäusern, sondern auch in den öffentlichen Badeanstalten. Ich begnüge mich, hierbei auf die Art. Heizung o. Bd. VII S. 2646ff. und Hypocanstum o. Bd. IX S. 333ff. zu verweisen.
Die enkaustischen Maler machten in K.-Becken Metallstäbe glühend, um das aufgetragene Wachs einzuschmelzen, worüber o. Bd. V S. 2576. Echtes Indigo wurde, wie o. Bd. IX S. 1367 erwähnt, zur Probe auf K. erhitzt. Um eine schwarze Farbe schnell zu bereiten, rät Vitr. VII 10, 3, vgl. Plin. n. h. XXXV 43 dieses Verfahren an: dann die K. in einem Mörser und vermischt sie mit Leim. Die Worte Plin. n. h. XXXV 41 invmti sunt piotores qui carbcmes infestatis sepulohru effodermt sind von J ο h η Malerei der Alten 139 mißverstanden, aber von Blümner IV 516 Ν. 1 auf die Holz-K., die am Grabe nach der Verbrennung der Leiche zurückblieb, mit
zogen, und h. pl. III 8, 7, daß sie sogar die statis hat wohl keinen anderen Zweck, als die
όρνττομένων bta την χρεΐαν, είσί γεώδεις, εκχαί-
ονταί δε χαι πυροΟνται χαΰάπερ οί αν&ραχες . . .
είαί δέ περί τε την Λιγνατιχην όπου και τό ηλεχ-
τρον χαι εν rtj Ή’/.εύι βαδιζόντων Όλνμπίαζε τήν
<5ί‘ όρους, οϊς χαι οί χαλχεϊς χρώνται. Ich über-
setze: ,Unter den Steinen, die der Nutzens wegen gegraben werden, sind diejenigen, die man schlechthin K. nennt. Sie sind erdig, werden aber wie die K. angezündet und verbrannt. Sie
Bernstein und in Elis da, wo die nach Olympia geht. Sie werden auch von den Schmieden verwendet‘. Von Steinen, die man K. nennt, ist offenbar der Weg nicht weit zu der Zusammensetzung Stein-K. Wie Lenz Mineralogie 19 ans dieser Stelle die Benennung Erd-K.herausbekommen kann, ist mir unverständlich
Die Sorte, die hier gemeint wird, bestimmt eich dadurch, daß Braunkohlenlager teils bei Goumeron, gestiftet, dessen Name auch noch durch eine Kuh in der Nähe von Olympia, teils im Westen de» im Relief angedeutet ist. Von demselben stammt alten Idguriens, ζ. B. bei Aix nachgewiesen sind. auch ein ähnliches K. aus Bronze in den größeren Oh die Verwendung auf die Schmiede beschränkt Thermen, Overbeck 223. Mau 202. Ein ebenwar, geht aus dem Wortlaut nicht klar hervor. falls rechteckiges, reichverziertes K. aus Vienne Zweitens de lap. 13 Sv 6ί καλοναι απΐνον, ος ην befindet sich im Museum von Lyon. Gaz. archeo). εν τοις μετάλλοις, ovtos διακοπείς xai αυντε&είς 1876 Taf.XVII p.52 = D ar e mb e r g-S a gli ο προς εαυτόν εν τφ ηλίψ ζι&έμενος καίεται και Π 1196 Fig. 3125. Einfachere Geräte, deren sich μάλλον εάν έπημεκάοΐ) και περιράνχ) τις. Lenz die gewöhnlichen Leute bedienten, scheinen bisher bemerkt S. 18: Haufen von Stein- und Braun-K., 10 noch nicht nachgewiesen zu sein. Mit verhältnis- die mit Eisenkies gemischt und feucht sind, ent- mäßig kleinen K. konnten ganz beträchtliche Räume zünden sich leicht, wenn sie von der Luft berührt geheizt werden. Freilich konnten in kleinen, dich- werden, von selbst, d. h. durch in ihnen vor- geschlossenen Räumen leicht Vergiftungen durch gehende chemische Zersetzungen und Verbin- Kohlenoxyd eintreten, wie solche mehrfach erwähnt düngen. Die Worte ην εν τοις sind allem An- werden. Laer. VI 803. Erasistratos bei Galen III schein nach fehlerhaft überliefert. Auf (Arist.) 540. Diese ließen sieh jedoch vermeiden, wenn Mir. 41, 833 a 23 „ist natürlich kein Verlaß, Schichthöhen von nicht mehr als 0,15 m verwendet da diese späte Schrift u. a. unachtsame Exzerpte und eine niedrige Verbrennungstemperatur einaus Theophrast enthält. Drittens de lap. 12, gehalten wurde. Krell Altröm. Heizungen 19f. wo mir indessen mehreres unklar vorkommt. So20 Neuburger Antike Techn. 254f. Kleinere K. vor allem ol περί Βίνας^ έν τφ μετάλλφ ους δ dienten wie die Authepsa (s. ο. Bd. II S. 2594) zur ποταμός καταφέρει und άν&ρακοΰνται zfj καναει. Bereitung warmer Getränke, der sog. calda oder Lenz 18 nimmt auch hier Stein- oder Braun- zur Wannhaltung von Speisen. Overbeck 441 K. an, läßt aber in seiner Übersetzung aus, was Fig. 238. Mau 400 Fig. 225f. Daremberg- ich als besonders unklar hervorgehoben habe. Saglio I 821. Eines darunter ist wie eine Lenz 77. 151 erblickt in dem thrakischen Stein
ines der schönsten wurde im Tepidarium der kleineren Thermen in Pompeii gefunden.Es ist rechteckig, mit zinnenartigen Spitzen verziert, 2,20 m lang und 0,78 breit. Innerhalb des – unterZackenornaments ist ein eiserner Rand eingeschobenden Boden bildet ein Rost von Bronzestangen, aufdem Ziegel lagen, Ober diesen Bimsstein, auf denerst die glühenden Kohlen gelegt wurden. Over-Man Pompeji* in Leben u. Kunst 208 Fig. 101.
Braun-K. 30 der von ihnen eingeschlossene Raum wurde mit Unter der benutzten Literatur ist Blümner glühenden Kohlen gefüllt. Engelmann Pomp. 62 Technologie besonders hervorzuheben. Fig. 90 Eine gleiche Bestimmung hatte wohl der [Lagercrantz.] K.-Herd,vgl. Neuburger 256 Fig. 336. [Hug.]
Kohlenbecken. Transportable K. waren wahscheinlich das gewöhnlichste Mittel, im Winter Wohnräume zu erwärmen. Sie wurden auch in Baderäumen verwendet, wenn es an einer Heizanlage fehlte. Overbeck Pompeji4 230. Dadie antiken Schriftsteller nie von K. sprechen, kennen wir den eigentlichen Namen nicht. . K., das arabische selgam findet sich i
Die Hebräer besaßen keinen Namen für ihrer Verwendung zeugen die Funde, vorzüglich diem Persischen in Pompeii. Schon die Etrusker gebrauchten K. und Bengalischen wieder. Die K. scheint sich Vgl. Friederichs Berl. ant. Bildwerke II 190f. erst nach dem hebräischen Altertum nach SüdKoppen Gesch. d. Möbels Fig. 234 = Bau- westasien verbreitet zu haben.
In Europa ist man meister Denkm.631 ==M uzi k-Perachi nka geneigt, als Heimat der K. den Süden, bezw. auch Kunst u. Leb. i. Altert. 134, 8. Die gefundenen. bestehen aus einer runden oder rechteckigen navien soll sie sich nach Sibirien und von da nach Platte mit einem gerade oder geschweift aufsteigen-den Rande, der mit verschiedenen getriebenen oder eingegrabenen Ornamenten verziert ist. Auf die Platte werden unverbrennliche Stoße, in der Rege lZiegel oder Bimssteine gelegt, über diese ein Rost mit Eisenstäben, auf die man die glühenden Holz-kohlen schüttete
– Diosc. de mat. med. V 129 usw. eine Stein-K. Festung mit Türmen an den vier Ecken und Zinnen auf den Ringmauern gestaltet. Türme und und in dem Gagat Diosc. de mat. med. V 128. Ringmauern enthielten das zu erhitzende Wasser, das durch einen Hahn abgelassen werden konnte
Die Griechen unterschieden nach Plinius (XX vier Füßen getragen, die durch Tierklauen dargestellt werden. Uber solche K. vgl. Overbeck
Plin. n. h. XXXVI 141 usw. eine braunschwarze ; oder schwarze
T- Kohlrübe, Brassica Napus, Napobrassica, griech. βοννίας, nach Fr aas von βοννός, weil sie nur in gebirgigen Gegenden Griechenlands
– gedeiht, ngriech. τα γουλιά, lat. napus, it. napo, navone, sard. napu, napa, rum. nap, span. nabo, naba, ptg. nabo, prov. das Dem. nabetx, frz.Von 40 navet
die atlantische Küste anzusehen. Über Skandi- K in Italien auch dieser Brassica- Pflege zuteil geworden. Griechenland trat ihr Anbau zurück, im heutigen50 Griechenland wird sie in der Ebene überhaupt
. Das ganze wird von drei oder nicht, im Gebirge selten gezogen. Hingegen ist Art eine eifrige China und Japan verpflanzt haben. Im alten
21) in Rücksicht auf die Heilkräfte zwei Arten der K., die eine, mit kantigen Blattstielen, nannPompeji 440. E ten sie bunion, die andere, dem Rettich (raphanus) und der Rübe (rapum) ähnliche, bunias. An anderer Stelle (XIX 75) bemerkt Plinius, daß 60 die griechischen Arzte fünf Arten der K., schieden, die korinthische, kleonäische, liotha- sische, boiofische und die sog. grüne. Von diesen, sagt er, wächst die korinthische in die Breite, ihre Wurzel liegt fast bloß. Hat sie doch das beck 207 Fig. 119 (das K. an Ort nnd Stelle). Bestrehen, nach oben zu wachsen und nicht, wie die anderen Arten, in die Erde. Die liothasisehe, Mus. Borb.VI Taf.XLV. Daremberg-Saglio auch thrakische genannt, ist gegen Kälte sehr Π 119β Fig. 3134. Es ist von M. Nigidios Vaccula abgehärtet. Die boiotisehe ist sfiß und durch ihre
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