Mit dem Begriff »Flame Curtain Biochar Kiln« wird derzeit auf Anhieb noch niemand etwas anfangen können. Es gab bei Agrokarbo schon im Dezember 2014 einen Bericht dazu, in dem das Prinzip beschrieben wird. Hans-Peter Schmidt hat in den letzten Monaten in Nepal damit umfassende Erfahrungen gesammelt und im Mai 2016 eine Veröffentlichung daraus gemacht.
Gerard Cornelissen , Naba Raj Pandit, Paul Taylor, Bishnu Hari Pandit, Magnus Sparrevik, Hans Peter Schmidt
Emissions and Char Quality of Flame-Curtain „Kon Tiki“ Kilns for Farmer-Scale Charcoal/Biochar Production
Die Ergebnisse können angesichts des technisch simplen Konzepts als überraschend positiv bezeichnet werden. So heisste es:
Eine Feldstudie in Nepal mit verschiedenen Rohstoffen ergab Ausbeuten von 22 ± 5% auf der Basis der Trockenmasse und 40 ± 11% auf der Basis des Kohlenstoffgehalts. Die Biokohle wies einen hohen Kohlenstoffanteil (76 ± 9%; n = 57) und und zeigte niedere Werte bei PAHs (2.3 to 6.6 mg kg-1. Das Produkt erfüllte die Anforderungen des European Biochar Certificate (EBC).
Auch bei den Emissionen kann das Verfahren punkten. Es wurden weniger CO, unverbrannte Kohlenwasserstoffe und NOx gefunden.
Das Konzept, das in der Schweiz entwickelt worden war, hat sich in über 50 Länder verbreitet, nachdem es als »Open Sorce« veröffentlicht worden war. Die Kosten liegen zwischen 30 und 5.000 € je nach dem verwendeten Material. Am billigsten ist es, wenn man einfach ein passend geformtes Loch gräbt.
Die Einzelheiten über die verschiedenen Bauarten, die verwendet wurden und die Messergebnisse können dem englischen Orginaltext entnommen werden. Die Ergebnisse sind mit denen von TLUD-Reaktoren vergleichbar, da ein ähnliches Prinzip angewandt wird.
Als Vorteile des Flame Curtain Biochar Kiln werden genannt.
- Die Emissionen sind niedrig (für CO sogar niedriger als bei Retorten) im Vergleich zu anderen kleintechnischen Verfahren zur Herstellung von Biokohle und Holzkohle, aber nicht im Vergleich zu grosstechnischen Verfahren (Vergleich in einer Tabelle);
- Es wird kein Holz zum Anheizen benötigt.
- Bau und Betrieb sind sehr viel einfacher als bei Retorten.
- Die Pyrolyse ist sehr viel schneller (Stunden) als in herkömmlichen Meilern und Retorten. pyrolysis is much faster (hours) than in most traditional and retort kilns (days).
- Die Wärme kann zum Trocknen, für eine Destillation, zum Erhitzen von Wasser oder zum Kochen genutzt werden.
- Die Investitionen sind niedricht (für Kegel aus Stahl) oder vernachlässigbar (für konische Erdlöcher)
Zum Hintergrund sei auf einen Beitrag in The Biochar Journal verwiesen. Danach wurde das Prinzip 2009 von Makoto Ogawa in der westlichen Welt bekannt gemacht. In Japan wurde es schon länger verwendet.
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