Zum ersten Mal in Europa wurde im März 2023 ein „Kiln“ der Firma Cookswell aus Kenie erprobt. Mit diesem Apparat kann man nicht nur gut 20 kt Holzkohle aus landwirtschaftlichen Reststoffen erzeugen, sondern auch die Pyrolysedämpfe kondensieren und als „Holzessig“ ( 木醋 Mokusaku auf japanisch) auffangen. Eine Beladung liefert etwa 1 l Holzessig, das in Afrika als Pflanzenschutzmittel gegehrt ist.
In der Fortführung des ENGHACO-Projekts mit Ghana war Dipl.-Ing. Thomas Pfeiffer von der SRH-Universität Berlin bei den Partnern in Ghana. Er hatte bei Cookswell Ltd. in Kenia acht Kilns geordert, die per Luftfracht nach Accra geliefert wurden. Ein Kiln wurde nach Berlin geliefert, wo er für Messungen der Emissionen und der Massenbilanzen eingesetzt wird.
Probebetrieb in Berlin
In Berlin wurden die ersten Versuche auf dem Gelände der Peter-Lenne´-Schule (OSZ Umwelt und Natur) in Zehlendorf angesetzt. Dort gab es durch die Ausbildung im Gartenbau genügend Altholz in verschiedener Größe. Das Holz wurde auf meterlange Stücke gekürzt und so, wie Dipl.-Ing. Pfeiffer es in Ghana erprobt hatte, in den „Kiln“ eingesetzt und verwogen. Neben dem bis zu armdicken Holz wurden auch leichert entzündliches Astwerk, Zweige bis hinunter zu Stroh eingefüllt.
Danach wurde die Füllung mit offenem Deckel in Brand gesetzt um auf Temperatur zu kommen. Wenn die Füllung gut brennt, kann man den Deckel schließen und den Aufsatz aufsetzen, der zum Kondensieren des Holzessigs dient. In kurzer Zeit konnte etwa ein halber Liter einer gelblichen Flüssigkeit aufgefangen werden. Am pH-Wert von ungefährt 4 (mit Stäbchen) konnte erkannt werden, daß es sich um Essigsäure handelt.
Es zeigte sich, daß das Klima im Winter in Berlin nicht so optimal, wie in Afrika ist. Das Holz war zu feucht und nur schwer zum Brennen zu bekommen.
Versuche in Ghana im Februar 2023
Ingeneuer Pfeiffer mit dem lokalen Team bei den Versuchen.
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