Bezeichnung für einen speziellen Typ von Pyrolysekocher.
Die Bezeichung »TLUD« leitet sich von dem englischen »Top Lit Up Draft« ab, das das Funktionsprinzip beschreibt. Eine gewisse Menge brennbares Material wird oben angezündet und brennt dann wie eine Kerze nach unten ab. Je nach Regulierung der Luftzufuhr kann dabei lediglich Asche übrig bleiben oder es kann als nützliches Nebenprodukt Holzkohle gewonnen werden.
Holzkohle ist ein begehrter Brennstoff und wird beispielsweise in Afrika in großen Mengen selbst in den Metropolen verbraucht. Holzkohle wird auch immer mehr als Bodenverbesserungsmittel in der Landwirtschaft geschätzt.
Der Aufbau eines TLUD-Brenners
Für die Demonstration des Prinzips eines TLUD-Brenners braucht man keine teuren Materialien. Es reichen Konservendosen und ein spitzes Werkzeug, wie ein Schraubenzieher oder eine Ahle. Notfalls tut es auch ein Taschenmesser.
Es gibt zwei Bestandteile: Die Brennkammer und das Hüllrohr.
In der Brennkammer findet die Umwandlung von Biomasse zu Kohle bei erhöhten Temperaturen statt. Sie wird deshalb stärker beansprucht und kann bei kommerziellen Brennern aus Baustahl oder sogar aus Edelstahl hergestellt werden.
Die Brennkammer hat eine Reihe von Löchern am Boden, durch die Luft einströmen kann. Diese »Primärluft« sorgt zunächst dafür, daß ein kleiner Teil des Brennstoff in Brand gesetzt wird. Dabei entstehen Temperaturen von 400 °C und mehr, bei denen die Verkohlung in Gang kommt und brennbare Gase gebildet werden.
Der Kniff des TLUD-Systems liegt darin, daß diese Gase nicht unkontrolliert entweichen oder unvollständig verbrannt werden, wie das bei einem offen Feuer der Fall wäre. Einen Fingerbreit unterhalb des oberen Randes der Brennkammer befindet sich eine Reihe von Löcher, die als Düsen für die Sekundärluft dienen und das sorgt für eine gleichmäßige und vollständige Verbrennung der Pyrolysegase.
Die Sekundärluft strömt zwischen der heißen Außenwand der Brennkammer und dem Hüllrohr nach oben und wird dabei vorgewärmt. Wenn nach einigen Minuten die Verbrennung der Pyrolysegase mit der Sekundärluft einsetzt, bilden sich an den Düsen charakteristische Flammenzungen, die sich in der Mitte treffen und ihre Hitze gebündelt an einen darüber gestellten Topf abgeben.
Entscheidend für die gute Funktion ist die Abstimmung der Größe und Anzahl der Düsen für die Primärluft auf den Brennstoff. Bei sehr lockeren Brennstoffe, wie dünnen Zweigen, muß die Luftzufuhr gedrosselt werden. Kompaktere Brennstoffe, wie Holzpellets setzen der Primärluft selbst einen ausreichenden Widerstand entgegen und liefern gute Holzkohle.
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