Ein umfangreicher Beitrag in der Berliner Tageszeitung »Tagesspiegel« am 19. 9. 2019 unter dem Motto »Supererde bindet CO2« informiert ausführlich über die Grundlagen von Biokohle, Terra Preta und vor allem über die praktische Anwenung in Berlin und Brandenburg.
Der selbe Beitrag ist schon am 11. 9. 2019 unter dem Titel »Erde nach dem Amazonas-Rezept« in den »Potsdamer Neuesten Nachrichten« erschienen. Dort wurde der Inhalt wie folgt zusammengefasst:
- Auf einem Bauernhof in Brandenburg und im Botanischen Garten Berlin stellen Menschen einen Boden her, der extrem fruchtbar ist und in der Lage, Treibhausgase zu binden. Das Rezept entdeckten Indios vor 7000 Jahren. Die Politik von heute hat daran wenig Interesse.
Die Beiträge in beiden Tageszeitungen beginnen mit dem Biobauern Frank Thum in Müncheberg (Demeter-Hof „Almas Garten“), der seine eigene Terra-preta Mischung herstellt. Er kann Holz vom Beschneiden der Kopfweiden im Naturpark Märkische Schweiz, der seinen Hof umgibt, nutzen. Vom Dorfschmied hat er sich eine Einrichtung zur Herstellung von Biokohle nach dem Sytem »Kon-tiki« anfertigen lassen.
Ergänzend zum Praktiker Thum wurde Heiko Pieplow befragt, der im Umweltbundesamt arbeitet und in seinem Büro einen Plexiglaskasten stehen hat, in dem er aus dem Berliner Sandboden, Pflanzenkohle, fermentierten Küchenabfällen und Regenwürmern eine schwarze Erde gemacht habe. Er war bis 2018 im Umweltministerium und wird mit den Worten zitiert »Im Ministerium tat man die Indio-Erde als Spleen ab« und ortet Widerstand bei Bauernverband und den Lobbyisten der Agrarindustrie, die mineralischen Dünger und Pestizide verkaufen wollten und an einem »Systemwechsel« nicht interessiert seien.
Wenn das Interesse am Humusaufbau durch Biokohle in der Landwirtschaft (noch) nicht da ist, dann muss man eben am anderen Ende ansetzen. Das Forschungsprogramm »TerraBoGa« hat im Botanischen Garten von Berlin gezeigt, dass man die CO2-Emissionen pro Jahr von 130 Tonnen pro Jahr auf minus 69 senken kann. Die Wissenschaftler von der FU und Kollegen vom Botanischen Garten sind von der Europäischen Union und der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt dafür finanziert worden (Projekt TerraBoGa). Und der Botanischen Garten spart damit sogar noch Geld, denn ursprünglich musste für die Abfuhr der Grünabfälle viel Geld ausgegeben werden und gleichzeitig Kompost eingekauft werden.
Damit wurde die vom IPCC vorgeschlagene Methode zur Speicherung von CO2 in der Praxis angewandt.
Schliesslich kommt Prof. Bruno Glaser von der Universität Halle zu Wort, der Anfang der 1990er Jahre beweisen konnte, dass die schwarze Erde im Amazonasgebiet von Menschen gemacht ist. Seiner Meinung nach sei »Die Limitierung die politische Ignoranz« und verweist auf über 6.000 Studien zum Thema Terra preta aus der ganzen Welt. Aber »Die Behörden verschließen sich den Fakten, sie ignorieren die wissenschaftlichen Arbeiten.« wird er zitiert.
Aber es gibt Erfolge. Nachdem sich die Anwender in der Landwirtschaft lange Zeit in einer Grauzone bewegt hätten, sollten Biokohle und Terra preta-Substrate in den Entwurf der EU-Düngemittelverordnung aufgenommen worden. Österreich hatte schon 2018 eine Ausnahmegenehmigung für den Ökolandbau erlassen.
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